Sunday, June 15, 2008

EM Ausgabe No. 3: Die Grenzen des Kommerzes

Jaja, die Catering- und Eventagenturen in unseren freundlichen südlichen Nachbarländern. Mit den Bildern des deutschen Sommermärchens ins Bett gegangen und Dollarzeichengeschwängerte Träume geträumt. Und nun der Verkaterte Morgen danach und die Gewissheit, dass das dumme Volk leider doch nicht als Katalysator für den Prozess des "aus-Scheiße-Bonbons-machen" dient. Quasi der Alpenländische Goleo 2.0!

Ein "Stadion" zum Patrick Ewing...für das man Eintritt bezahlen soll. Wie? Das Volk will nicht stundenlang im Kia und Coca Cola werbezirkus "unterhalten werden"?

Tja liebe Freunde, da habt ihr wirklich schade gehabt und ich muss sagen es tut mir nicht im Geringsten Leid!

Tuesday, June 10, 2008

EM Ausgabe No. 2: Die Rückkehr des Totalfußball und der Tod des Catenaccio?

Mit grimmiger Entschlossenheit sah man die Squadra Azzurra gestern ihre Hymne absingen. Eisige Blicke ließen erahnen, dass wieder einmal all die technisch hochbegabten an der perfektionierten Raumaufteilung der Italiener scheitern würden. Und auch die anfangsminuten der Partie ließen sich genau so an.

Doch dann erlebten die Blauen ihr oranges Wunder. War das 1:0 durch Van the Man noch abstempelbar unter "Zufallsprodukt" gepaart mit "da musser eben stehen", so erschien doch spätestens mit dem 2:0 ein großer Holländischer Totalfußball Rinus Michels´scher Prägung auf der gräsernen Tanzfläche. Ein Tor als perfekt vorgetragener 4-3-3 Spielzug,
schon im Ansatz als nicht aufzuhalten erkennbar! In einer nicht geahnten Konsequenz musste es sich in diesem Moment jedem Hector Cuper und jedem Trappatoni erschließen, dass selbst die disziplinierteste Raumaufteilung gegen wirkliche Hochgeschwindigkeit ganz schön kläglich scheitern kann.

Das war Unterhaltung pur, die Kontinentalen Titelkämpfe als Hort des Fußball als Spiel. Eine schöne, gar romantische Vorstellung - möge es so weitergehen!

Monday, June 09, 2008

EM Ausgabe No. 1: Deutschland, einig Poldiland

So nun ist es endlich soweit gewesen. Der Bundesrollkragen hat es geschafft, den 12 Jahre andauernden Fluch der Nationalmannschaft bei Europameisterschaften zu besiegen. Der erste Sieg seit Olli Bierhoffs Golden Goal in Wembley.
Ein Wahnsinnsfussball, der da gestern in der ersten halben Stunde gezeigt wurde - Und damit eine hohe Auszeichnung dafür, was der Rollkragen "Verständnismäßig" am teutonischen Calcio geändert hat.

Wohltuend wenige Ballberührungen, rasante Spieleröffnung, eben einfach moderner Tempofussball. Die teilweise erbärmlichen Auftritte unter den biederen Sir Erich und Tante Käthe, das ewige Quergeschiebe, all die Brdarics, Rinks, Dundees und ähnlich "Hoffnungsträger" - All das erscheint nur noch wie eine Gruselgeschichte aus grauer Vorzeit.

Einen Mann, der gestern meines Erachtens quasi Symbolfigur der Dynamik war, gilt es heute hervorzuheben. Lu-Lu-Lu... Ihr wisst schon wen ich meine. Lukas Podolski mit einem Wahnsinnsauftritt. Spielte gestern wie geboren für das linke Mittelfeld. Der Mann war gestern das Eintrittsgeld dreimal wert. Poldi erzeugte einen derben Druck über seine Seite und war für die hölzerne Polnische Defensive eine unlösbare Aufgabe.
Völlig zurecht mit zwei Treffern belohnt.

Bleibt nur zu Hoffen, dass der Junge, der in der Nati regelmäßig auf bärenstarkem Niveau auftanzt in Zukunft ein wenig öfter sein Können unter Beweis stellen kann. Vielleicht erbarmt sich ja der FC Hollywood und lässt ihn endlich wechseln....oder öfter spielen.