Monday, December 15, 2008

Schiedsrichterschelte


Ok, dann halt ich mich mal spochtlich-fair zurück. Vorab - man kann ja zu den Unparteiischen stehen, wie man will.. Fakt ist, ohne sie gehts nicht und ohne die durch sie hervorgerufenen gelegentlichen Herzrhytmusstörungen wäre der Fussball auch wirklich um einiges ärmer. Es gibt jedoch innerhalb der pfeifenden Zunft den einen oder anderen, bei dem ich mich wirklich Frage, ob er nicht besser etwas anderes machen sollte. Und einer davon ist für mich ganz klar Peter Gagelmann.

passend: "Er sollte sich Gedanken machen, was er hier abgeliefert hat. Das kann man nicht akzeptieren." (Thomas Doll).

Um meine folgende "Spielanalyse" besser zu verstehen sollte man letzte Woche das Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern und 1799 Hoffenheim gesehen haben. Ebendieses wurde nämmich von Florian Meyer meiner Meinung nach hervorragend geleitet. Auch weil Meyer in den richtigen Situationen Augenmaß zeigte und weiterlaufen ließ und in den Situationen, in denen ein Eingreifen vonnöten war äusserlich gelassen wirkte und von seiner Gestik her Ruhe bewahrte (wohlgemerkt in der ausvwerkauften Arroganzarena vor 69.000 Zuschauern) kam ein rassiges und schnelles Spielchen zustande dessen Konsum (-> PREMIERE) ausserordentlich Spaß gemacht hat.

Nicht so Herr Gagelmann beim gestrigen Säbelkreuzen im Mannheimer Carl-Benz Stadion. Klar, man kann die Ausgangssituationen nicht immer eins zu eins vergleichen: Spielte vor Wochenfrist noch der unbekümmerte Aufsteiger auswärts im Wohnzimmer des "Mir sann mir-Vereins" welcher seinem Selbstverständnis nach sowieso vorher schon als Sieger feststand waren gestern schon härtere Bandagen gefragt. Ungeachtet des vielbeschworenen Rangnickschen "Season-long-lerning" Prozesses merkte man den Hoffenheimern an, dass sie trotzdem schon gerne die Herbstmeisterschaft kassieren wollten. Und die Schalker machten auch von Anfang an nicht den Eindruck zum Kaffekränzchen nach Mannheim gekommen zu sein. Gerade S04 wollte von Anfang an den Spielwitz der jungen wilden mit der nötigen Portion blauer Flecken unterbinden. Dass alles lasse ich aber nicht als Ausrede gelten. Ein Schiedsrichter hat sich auf diesem Niveau schließlich mit der ihm von den 22 Leuten auf dem Platz (Orlando Engelaars Auftritt sei hier der Statistik wegen mit eingerechnet) präsentierten Lage abzufinden und sich gefälligst auf das Spielgeschehen einzustellen. Mag man es mir auch verübeln, ich bin der Meinung Herrn Gagelmanns Auftreten im weiten Rund ist grundsätzlich ungeeignet für einen Bundesligaschiedsrichter. Vielleicht ist es wirklich nur rein subjektives Empfinden, aber der Mann macht mir wirklich in jedem Spiel schon vor dem anpfiff mit seiner Gestik und Mimik meinen Spieltach kaputt. Ich meine sicher, mit Fabian Ernst und Jermaine Jones haben die Schalker zwei Kollegen auf dem Platz denen man den Turnbeutel nur einmal auf die Bushaltestelle wirft... aber gerade da ist doch Fingerspitzengefühl gefragt. Ohne Frage hatten beide wohl eher Lust auf verfrühten Weihnachtsurlaub als darauf die vollen neunzich Minuten zu gehen - anders jedenfalls kann ich mir ihre, nennen wir es mal "kämpferische Spielweise" am gestrigen Tage nicht erklären. Beide hätten grundsätzlich also gut und gerne früher duschen gehen gekonnt... Im Falle von Ernst wurde das nichts, weil der Mann an der Pfeife bei einem klar gelbwürdigen Foul nicht mehr den Arsch in der Hose hatte um ihn runterzusellen weil Jones sich vorab schon artig bei der Hoffenheimer Bank verabschiedet hatte und den Weg in die Umkleide angetreten hatte. (Ebenso wie Ernst hätte auch der Torschütze zum Einsnull, Gerald Asamoah wegen einer Tätlichkeit vom Platz fliegen müssen). Die zweite Gelbe von Jones war vollends überzogen: der Nationalspieler mag zwar eine schwere Kindheit gehabt haben und so weiter aber für dieses Einsteigen von der Seite, welches klar auf den Ball ging, welchen Jones dabei am fuß führen und sichern konnte war nie und nimmer gelbwürdig... und schon garnicht bei der zweiten gelben. letztlich waren diese ganzen kleinen Ungereimtheiten in der Spielbewertung ein sicherer Indikator dafür, dass Gagelmann die Partie zu keinem Zeitpunkt souverän im Griff hatte. Von mir deshalb (auch und insbesondere wegen meiner persönlichen Abneigung gegen Herrn Gagelmann)eine glatte 6 für diesen bemitleidenswerten Auftritt.

(Das Fachmagazin zeigte sich i.ü. gnädig mit einer 4 "- in der schwierig zu leitenden, hitzigen Partie nicht immer souverän: Der Platzverweis gegen Jones in dieser Situation war falsch, er hätte den Schalker aber schon in einigen Situationen zuvor verwarnen müssen, zum Beispiel, als er Salihovic in der ersten Halbzeit umriss. Die Gelb-Rote Karte gegen Engelaar war berechtigt.").

-->Zum Spielbericht und Engelaars berechtigter Traumnote bei Kicker.de

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